Geschichte der Sucht - Teil 2 Abhängigkeit
Die Kriterien, welche erfüllt sein müssen, damit eine Abhängigkeitserkrankung diagnostiziert werden kann, werden im ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) festgelegt.
Was ist der ICD-10 eigentlich?
Der ICD-10 wird von der WHO festgelegt. Dort sind alle Krankheiten erfasst und welche Kriterien erfüllt sein müssen, um eine entsprechende Krankheit zu diagnostizieren. Dieser „Diagnose-Schlüssel“ wird regelmäßig angepasst. Die Zahl gibt an, welche Version aktuell von Medizinern auf der ganzen Welt genutzt wird. Das heißt, aktuell wird mit der zehnten Version des ICD gearbeitet.
Zurück zum Thema: laut dem ICD-10 müssen mindestens 3 der folgenden Kriterien in den letzten 12 Monaten vorhanden gewesen sein, damit man von einer Abhängigkeit reden kann. Diese wären:
- Ein starker Wunsch bzw. eine Art Zwang berauschende Substanzen zu konsumieren.
- Eine verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf die Menge, den Beginn und die Beendigung des Konsum.
- Mindestens ein körperliches Entzugssymptom bei Beendigung des Konsums. (Schweißausbrüche, Albträume, Unruhe, je nach Substanz auch Schmerzen und Herz-Kreislauf Probleme)
- Eine Toleranzentwicklung gegenüber der Substanz, d.h. man muss immer mehr von einer Substanz konsumieren, um die gleiche Wirkung wie zu Beginn der Einnahme zu erreichen.
- Die fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen, sowie ein hoher Zeitaufwand um die Substanz zu konsumieren (hier spielt auch die Beschaffung eine Rolle).
- Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis schädlicher Folgen, die auf den Substanzkonsum zurückzuführen sind.
Umgangssprachlich kann man also sagen:
Hast Du ein zwanghaftes Verlangen Alkohol und/oder Drogen zu konsumieren, dann hat sich bei Dir eine Abhängigkeitserkrankung entwickelt.
Aber keine Angst. Wir haben in Deutschland ein umfangreiches Gesundheitssystem, welches Dir viele Möglichkeiten zur Entgiftung, Entwöhnung und zur langfristigen Abstinenz bietet.
Sprich uns an. Wir unterstützen Dich gerne auf dem Weg in ein abhängigkeitsfreies Leben. Natürlich kannst Du Dich auch melden, wenn Du Dir Sorgen um ein*e Freund*in oder ein Familienmitglied machst. Die Beratung findet anonym, vertraulich und kostenfrei statt. So erreichst Du uns.
Quelle: www.drugcom.de