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Schutz

Sex und Rausch – Hast Du Sex unter Drogen und/oder Alkohol? Dabei kannst du dich auf verschiedene Arten vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) oder ungewollter Schwangerschaft schützen:

Wovor schützt mich ein Kondom? Worauf ist beim Kauf und bei der Anwendung zu achten?

Kondome

Ein Kondom schützt Dich zuverlässig vor HIV und senkt das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken. Zudem schützt ein Kondom vor einer ungewollten Schwangerschaft.

Achte beim Kondom auf einen guten Zustand und wende es korrekt an.

Wichtig sind:

  • Verfallsdatum – ja, auch Kondome können ablaufen.

  • CE-Prüfzeichen – daran siehst du, dass das Kondom qualitativ geprüft wurde.

  • Größe – du kannst deine richtige Größe abmessen. Hier findest du unsere Messlatte.

Wenn Du Substanzen wie Ecstasy, Kokain oder Crystal Meth konsumierst und Sex hast, dann habe immer mehrere Kondome dabei und benutze zusätzlich Gleitgel. Die Schleimhäute trocknen unter dem Einfluss dieser Substanzen schneller aus, was das Kondom schneller reißen lässt. Du kannst auch ein dickeres Kondom verwenden. Es ist reißfester.

Ziehe aber niemals zwei Kondome übereinander. Sie können aneinander reiben und dadurch reißen.

Entsorge das Kondom nach dem Gebrauch im Müll.

Wann sollte ich das Kondom wechseln?

Nehme immer ein neues Kondom, bevor Du vom Analsex (Sex mit dem Po) zum Vaginalsex (Sex mit der Scheide) oder Oralsex (Sex mit dem Mund) wechselst. Du kannst Dich sonst mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) anstecken.

Benutze auch beim Oralsex ein Kondom. Wenn Dich der Latexgeschmack stört, kannst Du auch Kondome mit Geschmack nehmen. Achte darauf, dass Du beim Oralverkehr das Kondom nicht mit Deinen Zähnen beschädigst.

Gibt es noch eine Alternative zum Kondom?

Es gibt auch sogenannte Femidome. Das sind Kondome für Frauen. Bei korrekter Anwendung schützen sie wie ein Kondom und bedecken dabei noch weitere Teile der Vagina.

Femidome bekommst Du im Sexshop oder Internet. Sie sind deutlich teurer als herkömmliche Kondome und man sollte die Anwendung vorher üben.

Wann benutze ich Gleitgel? Worauf ist zu achten?

Gleitgel Typ

Die Vagina ist nicht immer feucht. Das ist völlig normal und hängt auch vom Zyklus ab. Gleitgel verhindert, dass kleine Verletzungen in der Vagina auftreten und dass das Kondom reißt.

Verwende auch beim Analsex, also wenn jemand in Deinen Po eindringt, ausreichend Gleitgel. So können Verletzungen im Po und eine Beschädigung des Kondoms verhindert werden.

Du kannst auch ein dickeres Kondom verwenden. Es ist reißfester. Ziehe aber niemals zwei Kondome übereinander. Sie können aneinander reiben und dadurch reißen.

Cremes und Öle sind als Gleitgel für Kondome nicht geeignet. Sie zerstören den Latex, aus dem die meisten Kondome bestehen. Dann kann es sehr schnell reißen. Geeignetes, fettfreies Gleitgel findest Du in Drogeriemärkten, in manchen Supermärkten oder in Sexshops.

Wenn Du unter Substanzen wie Ecstasy, Kokain oder Crystal Meth Sex hast, dann benutze reichlich Gleitgel. Die Schleimhäute trocknen unter dem Einfluss dieser Substanzen schneller aus, was das Kondom schneller reißen lässt.

Wann sollte ich Handschuhe beim Sex nutzen?

Handschuhe

Beim Sex unter Substanzen (wie z.B. Ketamin, Kokain, MDMA und Crystal Meth) ist das Schmerzempfinden gemindert, daher ist das Verletzungsrisiko bei gewissen Sexualpraktiken (z.B. Fisten oder Fingern) erhöht.

Trage deswegen Handschuhe, um so das Ansteckungsrisiko von Infektionen zu minimieren, welche durch das Blut, Wunden und über Schleimhäute übertragen werden.

Wozu benutze ich Lecktücher und wie wende ist Sie richtig an?

Lecktuch Typ

Das Lecktuch wird auch dental dam oder Oralsafe genannt. Sie sind meist aus Latex und haben einen angenehmen Geschmack. Sie sind ganz dünn und reißfest. Ein Lecktuch schützt Dich vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI).

Das Lecktuch kannst Du beim Oralsex verwenden, wenn Du die Vagina oder den Po deines Partners oder deiner Partnerin leckst oder befriedigst.


Lege das Lecktuch auf Vagina oder Po. Bedecke damit den ganzen äußeren Bereich. Entferne es nach dem Sex und werfe es in den Mülleimer. Du kannst das Lecktuch nicht wiederverwenden.


Lecktücher bekommst Du in der Apotheke oder im Internet. Wenn Du kein Lecktuch hast, kannst Du auch ein Kondom der Länge nach aufschneiden und es über Vagina oder Po legen.

Wie schütze ich mich vor einer ungewollten Schwangerschaft?

Es gibt verschiedene Verhütungsmittel, die Dich vor einer Schwangerschaft schützen. Du kannst wählen zwischen hormonellen Verhütungsmethoden beispielsweise Pille und Hormonspirale sowie Barrieremethoden wie Kondom und Diaphragma. Wichtig ist, dass Du für Dich die passende Verhütungsmethode findest. 

Gerne zeigen wir Dir die verschiedenen Verhütungsmethoden und erklären Dir Wirkung und Anwendung. So erreichst Du uns.

Du kannst Dich auch in der Gynäkologie beraten lassen, um eine passende Verhütungsmethode zu finden.

Tipp: Die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln werden durch Substanzen wie Kokain und Ecstasy gemindert. Auch Erbrechen kann die Wirkung beeinträchtigen. Wenn du also Sex unter Drogen und/oder Alkoholeinfluss hast, informiere Dich über hormonfreie Verhütungsmittel

Welche hormonellen Verhütungsmittel gibt es?

Pille
Verhütungsring
Hormonspritze
Spirale
Hormonpflaster


Verhütungsstäbchen


Es gibt eine Vielzahl von hormonellen Verhütungsmethoden. Im Folgenden stellen wir die verschiedenen kurz vor. Weitere Informationen bekommst Du über den jeweiligen Link.

Zudem kannst Du Dich gerne auch an uns wenden. Wir haben die Verhütungsmittel zu Anschauungszwecken da und erklären Dir gerne die Anwendung, Wirkung sowie die Vor- und Nachteile. Auch besprechen wir mit Dir gemeinsam, welches Verhütungsmittel für Dich oder vielleicht auch für Euch geeignet ist.

Melde Dich bei uns – kostenlos, anonym, vertraulich. So erreichst Du uns.

  • Die Pille enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Dem Körper wird der Zustand nach dem Eisprung vorgetäuscht. Die „Pille“ hat einen Pearl-Index* von 0,3-1 und ist damit eine der sichersten Verhütungsmethoden.

  • Die Minipille enthält nur Gestagen und verhindert den Eisprung nicht. Durch die Hormone wird der Gebärmutterhalsschleim verfestigt und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird gehemmt, damit sich kein Ei einnisten kann. Die Einnahme erfolgt in einem strengen Zeitintervall. Sie hat einen Pearl-Index* von 0,3-1.

  • Der Verhütungsring (Vaginalring) wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und setzt dort Hormone frei. Nach 21 Tagen kann die Frau ihn selbst entfernen, es erfolgt eine Pause von 7 Tagen. Der Pearl-Index* liegt bei 0,3-1.

  • Die Dreimonatsspritze, ein Gestagenhormondepot, wird alle drei Monate in den Gesäß- oder Oberarmmuskel gespritzt. Der Eisprung wird verhindert. Anders als bei der „Pille“ wird der Verhütungsschutz durch Erbrechen oder Magen-Darm-Beschwerden nicht beeinträchtigt. Der Pearl-Index* liegt bei 0,2-1.

  • Die Hormonspirale wird beim Frauenarzt eingesetzt. Der Verhütungsschutz besteht bis zu 5 Jahre. Sie gibt gleichmäßig Gestagen in den Gebärmutterhals ab. Der Pearl-Index* liegt bei 0-0,5 und ist somit sehr sicher.

  • Das Verhütungsstäbchen (Hormonstäbchen) ist ein unter die Haut implantierbares Kunststoffstäbchen, dass kontinuierlich Gestagen abgibt. Es wird an der Innenseite des Oberarms implantiert und muss alle 3 Jahre gewechselt werden. Der Pearl-Index* liegt bei 0-0,5.

  • Das Verhütungspflaster gibt eine Kombination aus Östrogen und Gestagen ab, die Wirkweise entspricht der, der „Pille“. Es kann eine Woche getragen werden. Nach dem Entfernen wird ein neues Pflaster an einer anderen Stelle aufgetragen. Nach 3 Wochen erfolgt eine Pflasterfreie Woche. Der Pearl-Index* liegt bei 0,3-1.

  • Für den Notfall: Die „Pille-danach“ kann für den Fall eines Verhütungsunfalles eingenommen werden, um den Eisprung zu verhindern. Sie kann allerdings nur bis maximal 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Da sie sehr viele Hormone enthält, kann sie zu starken Nebenwirkungen führen und sollte somit nur im Notfall verwendet werden.


*Pearl Index zeigt, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Dabei bezieht er sich auf jeweils 100 Frauen, welche die gleiche Verhütungsmethode benutzen, z.B. bedeutet ein Index von 2, dass pro Jahr von diesen 100 Frauen, welche die jeweilige Verhütungsmethode benutzen, zwei Frauen trotz korrekt angewendter Verhütung schwanger werden.

Welche hormonfreien Verhütungsmittel gibt es?

Anwendung Kondom mit Text
Diaphragma
Spirale
Kupferball


  • Das bekannteste hormonfreie Verhütungsmittel ist das Kondom. Das Kondom hat einen Pearl Index* von 2-12.
  • Das Diaphragma ist ein Spiral-Ring, der mit Silikon umspannt und sehr flexibel ist. Es wird zusätzlich mit einem Gel bestrichen, welches die Spermien abtötet. Das Diaphragma kann frühestens zwei Stunden, kann aber auch kurz vor dem Sex in die Vagina eingeführt werden. Nach dem Sex muss es noch mindestens acht Stunden in der Scheide bleiben. Das Diaphragma hat einen Pearl Index zwischen 1-20.

  • Die Kupferspirale (Kupferkette, Kupferball) ist ein kleiner Kunststoffstab, welcher mit Kupfer umhüllt ist. Sie wird in der Arztpraxis für Gynäkologie in die Gebärmutter eingesetzt. Die Kupferspirale ist eines der sichersten Verhütungsmittel. Der Pearl Index liegt bei 0,1-1,4.

  • Die Portiokappe sieht so ähnlich wie ein Diaphragma aus. Die Portiokappe muss mindestens 20 Minuten vor dem Sex in die Vagina eingesetzt werden. Vor dem Einführen muss ein Verhütungsgel auf die Portiokappe aufgetragen werden. Dadurch werden die Spermien abgetötet. Die Portiokappe muss nach dem Sex mindestens 6 bis 8 Stunden, darf aber maximal 48 Stunden im Körper bleiben. Der Pearl Index liegt bei 6.

Für weitere Informationen zu den verschiedenen Verhütungsmitteln melde Dich. Gerne zeigen wir Dir auch die verschiedenen Verhütungsmittel und erklären Dir die Anwendung. So erreichst Du uns.

*Pearl Index zeigt, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Dabei bezieht er sich auf jeweils 100 Frauen, welche die gleiche Verhütungsmethode benutzen, z.B. bedeutet ein Index von 2, dass pro Jahr von diesen 100 Frauen, welche die jeweilige Verhütungsmethode benutzen, zwei Frauen trotz Verhütung schwanger werden.

Kann ich mich auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten impfen lassen?

Spritze

Gegen einige sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Hepatitis A und B sowie HPV (Humane Papillomviren) kannst Du Dich impfen lassen.

Die Hepatitis-Impfung wird meist als Kombinationsimpfung gespritzt. Die Kosten werden oft von den Krankenkassen übernommen.

Frage auch für die HPV-Impfung bei Deiner Krankenkasse nach. Einige übernehmen die Kosten auch noch nach Deinem 18. Geburtstag.

Kommt für mich die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) als Schutzmöglichkeit vor HIV in Frage?

Vor HIV kannst Du Dich auch mit einer sogenannten PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) schützen. Das ist ein Medikament, welches von HIV-negativen Menschen vorsorglich regelmäßig eingenommen werden kann, bevor sie Sex mit einem HIV-Risikokontakt haben. Es schützt jedoch nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und kann Nebenwirkungen haben.

Die Medikamente sind verschreibungspflichtig. In einer HIV-Schwerpunktpraxis wirst Du umfassend beraten und erhältst die notwendigen Voruntersuchungen.

Hast Du Fragen zur PrEP? Dann melde Dich gerne. So erreichst Du uns.