HIV & Co
HIV, Hepatitis, Syphilis... es gibt eine Vielzahl von sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Auf diesen Seiten geben wir Dir einen Überblick zu den Infektionen, die teilweise ohne Beschwerden verlaufen und so nicht bemerkt werden. Daher ist es wichtig, sich bei einem möglichen Infektionsrisiko beraten und testen zu lassen. So kann eine Infektion frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Eine Impfung schützt Dich sicher vor einer Hepatitis A und B-Infektion. Auch eine HPV-Impfung ist unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll.
Wenn Du Sorge hast, Dich mit HIV, Hepatitis oder einer weiteren sexuell übertragbaren Infektion (STI) angesteckt zu haben, dann bist Du bei uns richtig. Egal ob persönlich, telefonisch, via Mail oder Chat – Wir sind für Dich da. Wir beraten Dich vertraulich, anonym, vorurteilsfrei und kostenlos zu Deinem individuellem Risiko. So erreichst Du uns.
Zudem bieten wir Dir Tests auf HIV, Syphilis (Lues), Chlamydien und Gonorrhoe (Tripper) an. Gemeinsam mit Dir besprechen wir, welche Tests sinnvoll sind. So erreichst Du uns.
Die wichtigsten Informationen zu den Infektionen haben wir im Folgenden für Dich zusammengestellt.
HIV und AIDS
AIDS ist also eine Erkrankung, bei der Dein Immunsystem geschwächt ist. Dies hat zur Folge, dass Du generell anfälliger für andere Erkrankungen bist. So kann sich eine simple Erkältung auch mal schnell zu einer lebensgefährlichen Lungenentzündung entwickeln. Generell sind AIDS-Erkrankte anfällig für schwere Verläufe von Erkrankungen.
Wie wird HIV übertragen?
Bevor sich eine AIDS-Erkrankung entwickelt, infiziert man sich mit HIV (Human Immunodeficiency Virus, zu deutsch „ Menschliches Immunschwäche Virus“).
Übertragen wird das HI-Virus, wenn infektiöse Flüssigkeiten mit Schleimhäuten in Kontakt kommen. Aber nicht jede Körperflüssigkeit ist gleich ansteckend. Während Blut, Sperma, Vaginalsekret und Analsekret ein hohes Ansteckungspotential haben, erfolgt durch Speichel und Schweiß keine Übertragung.
Die größte Gefahr sich mit dem HI-Virus zu infizieren, gibt es also bei ungeschützten Geschlechtsverkehr. Aber auch der intravenöse Drogengebrauch birgt ein hohes Gefahrenpotential, wenn man sich die Spritze mit anderen Konsumenten teilt.
Wie schütze ich mich?
Der beste Schutz vor einer HIV-Infektion ist die Nutzung eines Kondoms oder Femidoms. Besonders bei wechselnden Geschlechtspartnern*innen ist dies wichtig. Neben einem guten HIV-Schutz, senkt es auch das Risiko sich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken.
Eine weitere Möglichkeit sich gegen HIV zu schützen ist die Einnahme der „PrEP“ (Prä-Expositions-Prophylaxe). Bei der PrEP handelt es sich um ein Medikament, was von HIV-negativen Menschen eingenommen wird und bei korrekter Anwendung im hohem Maße vor einer Ansteckung schützt. Die Verschreibung der PrEP erfolgt durch HIV-Schwerpunktpraxen. Klicke hier für weitere Informationen.
Bei intravenösen Drogenkonsum nutze immer eigene Utensilien und Besteck. Dieses bekommst Du beispielsweise kostenlos in den Suchtberatungsstellen der AWO und Diakonie. Erfahre hier mehr zum Thema Safer Use.
Was kann ich nach einem Risiko-Kontakt tun?
Wenn beispielsweise das Kondom gerissen ist und du weißt dass dein*e Partner*in HIV-positiv ist, dann wende Dich so schnell wie möglich an diese Adressen, um Dir die „PEP“ (Post-Expositions-Prophylaxe) verschreiben zu lassen.
Bei der PEP handelt es sich um ein Medikament, was eingenommen wird, um eine mögliche HIV-Infektion zu verhindern.
HIV-Positiv? Was Nun?
Solltest du HIV-positiv sein, ist das natürlich erstmal ein Schock. Es gibt aber heutzutage eine gute medikamentöse Behandlung, die die Viruslast soweit senkt, dass es bei konsequenter Einnahme nicht zu einer Schädigung des Immunsystems und so auch nicht zum Ausbruch der Krankheit AIDS kommt. Darüber hinaus kannst du mit den Medikamenten ein ganz normales Leben führen. Selbst eine Schwangerschaft ist möglich, ohne dass sich das Kind während der Schwangerschaft oder bei der Geburt mit dem HI-Virus ansteckt. Auch ungeschützter Sex birgt kein Risiko für deine*n Sexpartner*in.
Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du Dich jederzeit bei uns melden. Wir beraten Dich anonym und kostenlos. So erreichst Du uns.
Auch kannst Du Dich bei uns diskret und kostenlos auf HIV und weitere sexuell übertragbare Infektionen (STI) testen lassen. Zum Test.
Syphilis (Lues)
Syphilis oder auch Lues gehört zu den häufigsten sexuellen übertragenen Infektionen. Ausgelöst wird die Infektion durch das Bakterium „Treponema pallidum“. Die Infektion verläuft bei der Hälfte aller Patienten „asymptomatisch“, was soviel bedeutet, dass die Betroffenen keinerlei Beschwerden haben.
Syphilis kann von alleine ausheilen. Heilt sie allerdings nicht aus, dann kann es zu schweren Organschäden kommen.
Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.
Wie stecke ich mich an?
Bei der Syphilis handelt es sich um eine sehr ansteckende Infektion.
In den meisten Fällen wird das Bakterium bei ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
Es kann aber auch über verunreinigtes Drogenbesteck übertragen werden, beispielsweise wenn Spritzbesteck geteilt wird.
Bei schwangeren Frauen besteht die Möglichkeit, dass das Bakterium auf das ungeborene Kind übertragen wird.
Welche Symptome gibt es?
Eine Syphilis-Infektion verläuft in mehreren Stadien.
Die ersten Anzeichen einer Syphilis-Infektion treten meist einige Wochen nach der Ansteckung auf. An der Eintrittsstelle des Bakteriums bildet sich ein kleines Geschwür, welches häufig keine bis kaum Schmerzen verursacht. Je nach Sexualkontakt kann dies an Penis, Vagina, Mund und analen Bereich sein. Die Symptome verschwinden meist wieder. Der Erreger breitet sich aber über die Blut- und Lymphbahnen im Körper aus.
Etwa vier bis zehn Wochen nach der Infektion treten im zweiten Stadium meist grippeartige Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen auf. Auch kann sich ein Hautausschlag bilden und Geschwüre auftreten, die anfangen zu nässen. Die austretende Flüssigkeit ist wieder hochansteckend! Bei vielen Patienten beginnen die Haare stellenweise auszufallen.
Nach dieser Phase kann es zu einem längeren Stillstand (im Schnitt drei bis vier Jahre, in Ausnahmefällen bis zu 10 Jahren) der Symptomatik kommen! Du bist allerdings weiterhin ansteckend.
Gelangt man ins dritte Stadium sind neben Haut und Schleimhäuten auch innere Organe wie das Skelett, das Nervensystem, die Augen etc. betroffen. Im Körper entstehen Knoten, die ausbrechen können und weitere Geschwüre zur Folge haben.
Wichtig: Wenn bei Dir Beschwerden auftreten und wenn Du einen Risikokontakt hattest, dann melde Dich. Wir beraten Dich kostenlos, anonym und vertraulich. So erreichst Du uns.
Zudem kannst Du Dich im Gesundheitsamt kostenlos und anonym testen lassen. Zum Test. Sollte der Test positiv sein, dann besprechen wir gemeinsam mit Dir, wie es weitergeht und wie die Behandlung erfolgt.
Wie schütze ich mich?
An fast jeder Körperstelle und bei jeder Art von Sex ist eine Übertragung möglich.
Kondome und Femidome schützen beim Vaginal- und Analsex.
Beim Oralsex (Sexpraktiken mit dem Mund, den Lippen oder der Zunge) schützen Kondome für den Penis und Lecktücher aus Latex (Dental Dam), die auf Vagina oder Po gelegt werden.
Beim Petting und Fisten können Handschuhe verwendet werden.
Da Kondome, Lecktücher oder Handschuhe das Risiko einer Ansteckung aber nur senken können, sind regelmäßige Testungen sinnvoll.
Chlamydien
Chlamydien sind spezielle Bakterien, die innerhalb von Zellen leben. Sie gehören zu den weltweit am meisten verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen.
In Folgenden geht es darum, welche Ansteckungsmöglichkeiten es gibt, was die Symptome sind, die Behandlung aber auch wie Du Dich vor einer Infektion schützen kannst.
Für weitere Fragen und Informationen zu Chlamydien und zum Test sind wir für Dich da - kostenlos, anonym und vertraulich. So erreichst Du uns.
Wie werden Chlamydien übertragen?
Am häufigsten werden Chlamydien beim Geschlechtsverkehr übertragen. Als Übertragungswege dienen dem Bakterium die Schleimhäute und Körperflüssigkeiten. Besonders anfällig sind, die Harnröhre, die Vagina, der Penis und der Enddarm. Besonders infektiöse Körperflüssigkeiten sind das Vaginalsekret, Urin und Sperma, aber auch der „Lusttropfen“ kann die Chlamydien enthalten.
Welche Symptome können im Falle einer Infektion auftreten?
- Häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen
- Unterbauchschmerzen
- Schmerzen beim Sex
- Gelblicher vaginaler Ausfluss
- Zwischenblutungen
- Eitriger Ausfluss aus dem Penis
- Schmerzen in den Hoden
Chlamydien-Infektionen verlaufen allerdings häufig symptomlos und werden daher oft übersehen. Trotzdem ist eine Behandlung notwendig, da sich die Bakterien unbehandelt bis in die inneren Geschlechtsorgane ausbreiten können. Infolgedessen können diese Entzünden und starke Schmerzen bis hin zu Unfruchtbarkeit und Zeugungsunfähigkeit verursachen.
Lasse Dich also regelmäßig testen und im Falle einer Infektion behandeln!
Wie schützt Du dich am besten?
Um einer Chlamydien-Infektion vorzubeugen, benutze beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom, besonders wenn Du wechselnde Sexualpartner*innen hast. Beim Oralverkehr schützt ein Lecktuch, was auf Vagina oder Po gelegt werden kann.
Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich gerne. Wir sind für Dich da - kostenlos, anonym und vertraulich. So erreichst Du uns.
Auf Chlamydien positiv getestet, was nun?
Wenn Du Dich mit Chlamydien angesteckt hast, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika. Dies ist für Dich kostenlos. Bei korrekter Einnahme heilt die Infektion vollständig aus.
Tripper (Gonorrhoe)
Gonorrhoe oder auch umgangssprachlich Tripper, gehört zu einer der weltweit am meisten verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen. Tripper wird durch das Bakterium „Neisseria gonorrheae“ (Gonokokken) ausgelöst.
Wie wird Tripper übertragen?
Die Infektion mit Gonokokken erfolgt ausschließlich durch den Kontakt mit infizierten Schleimhäuten und infektiösen Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginal- und Analsekret.
Übertragungswege sind:
- Oral-, Vaginal- und Analsex
- Petting und Fisten
- gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug
Wichtig: Das Bakterium kann bereits kurz nach der Ansteckung auf andere übertragen werden, noch bevor überhaupt Symptome auftreten.
Welche Symptome können auftreten?
- Eitriger Ausfluss aus Vagina oder Penis
- Einseitige, schmerzhafte Schwellung der Schamlippen
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Zwischenblutungen
- Verstärkte Monatsblutungen
- Schmerzen im Unterbauch
- Schmerzen und Schwellung der Hoden
Bei einer Infektion im Po können Juckreiz und Schmerzen beim Analverkehr auftreten.
Infektionen im Rachen können wie eine leichte Halsentzündung verlaufen. Am Auge können Gonokokken Entzündungen hervorrufen.
Weil in manchen Fällen keine Beschwerden auftreten, bleibt eine Ansteckung oft unentdeckt. Darum ist es wichtig, sich regelmäßig testen zu lassen.
Wie schützt Du Dich am besten?
Da Tripper in fast allen Fällen beim Geschlechtsverkehr übertragen wird, bieten Kondom oder Femidom einen guten Schutz gegen eine Infektion. Beim Oralverkehr schützt ein Lecktuch, das auf Vagina oder Po gelegt werden kann.
Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich gerne. Wir sind für Dich da - kostenlos, anonym und vertraulich. So erreichst Du uns.
Auf Gonorrhoe positiv getestet, was nun?
Wenn Du Dich mit Gonokokken angesteckt hast, dann ist eine Behandlung in einer Facharztpraxis notwendig. Bei korrekter Behandlung heilt die Infektion vollständig aus.