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Safer Use – Warum ist es wichtig für mich?

Es geht darum, unmittelbare gesundheitliche Schäden für Drogenkonsumenten zu reduzieren und ihr Überleben zu sichern. Beim Konsum von Heroin und anderen Drogen können sehr leicht Krankheitserreger übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel HIV oder Hepatitis-Viren, die zu schweren Leberentzündungen führen. Auch Abszesse und Venenentzündungen können entstehen. Sowohl diese Erkrankungen, als auch neue Folgeerkrankungen können durch „sicheren Gebrauch“ verhindert werden.

Im Notfall!

Medikament Naloxon:

Es handelt sich um ein Nasenspray.

Es kann innerhalb weniger Minuten die atemlähmende Wirkung von Opioiden wie Heroin, Fentanyl oder Methadon aufheben.

Wer kann mich beraten?

Im Kreis Siegen-Wittgenstein gibt es verschiedene Beratungsstellen, die eine Beratung zum Thema Safer Use anbieten. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. So erreichst Du uns.

Wo bekomme ich Safer Use Material?

Um unter guten hygienische Bedingungen zu konsumieren, sollten ausschließlich eigene Utensilien benutzt und regelmäßig erneuert werden, damit das Ansteckungsrisiko gering bleibt.

Bei uns bekommst Du folgende Materialien:

Typ mit Paketen 2
  • Spritzensets (12 mm, 16 mm, 20 mm, 25 mm)

  • Caresets

  • Pflegesets

  • Smoke-it-Sets

  • Sniefblöcke

  • Kondome


Folgende Möglichkeiten gibt es im Kreis Siegen Wittgenstein um Safer Use Materialien zu bekommen:

1. Spritzentausch und kostenloses Safer Use Material bei der Aidshilfe in Siegen-Weidenau:

Bei der AIDS-Hilfe Siegen findet der kostenlose "Spritzentausch" und die Ausgabe des Safer Use Materials immer mittwochs in der Zeit von 15:00 bis 16:00 Uhr statt. In dieser Zeit steht das Team auch für Deine Fragen zur Verfügung.


2. Spritzentausch und kostenloses Safer Use Material bei der AWO Suchthilfe Siegen:

Bei der AWO Suchthilfe Siegen findet der "Spritzentausch" zu den telefonischen Öffnungszeiten statt. Diese sind montags bis freitag von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, montags, dienstags und donnerstags auch von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr


3. Spritzentausch und kostenloses Safer Use Material bei der Suchtberatung Diakonisches Werk Wittgenstein

Die Beratungsstelle bietet sowohl den Tausch als auch die Ausgabe des Safer Use Materials an. Bitte nimm dafür Kontakt zur Beratungsstelle auf.

 

4. Spritzentausch und kostenloses Safer Use Material bei der Suchtberatung der Diakonie in Siegen

Die Beratungsstelle bietet sowohl den Tausch als auch die Ausgabe des Safer Use Materials an. Bitte nimm dafür Kontakt zur Beratungsstelle auf.

Was sollte ich sonst noch zum Thema Konsum wissen?

Typ ratlos

Es gibt drei Faktoren, welche die gewünschte oder unerwünschte Wirkung beeinflussen. Vor jedem Konsum solltest du dir zu diesen drei Ebenen Gedanken machen:

  • die Substanz selbst (Qualität, Dosis, Reinheit, usw.)

  • Persönlichkeit und Stimmung (Erwartungen, Ängste, momentane Stimmungen, körperliche Befindlichkeit…)

  • das Umfeld, in dem es zum Substanzkonsum kommt.

Risiken können so zwar nicht ausgeschlossen, aber minimiert werden

Die Wirkungen, die eine Kombination von zwei oder mehr Substanzen auslöst, sind schwer einzuschätzen. Sie entsprechen meist nicht der Summe der Einzelwirkungen. Je nach Kombination der Substanzen potenzieren oder vermindern sich die jeweiligen Effekte. Sie beeinflussen Körper und Psyche in nicht vorhersehbarer Weise. Deswegen empfiehlt es sich Mischkonsum zu vermeiden.

Konsumiere nie alleine. Achte während des Konsums auch immer auf Deine Mit-Konsumenten. Eintretende Halluzinationen, Erregungszustände, Angstzustände, Benommenheit, problematische Reizüberflutungen, verzerrte Realitätseinschätzungen, usw. können Dich in gefährliche Situationen bringen.

Deponiere immer Informationen zum Konsum (z.B. durch Mitteilung an andere Beteiligte), was Du konsumierst oder konsumiert hast!

Wenn sich nach dem Konsum bei einer Person körperliche und/oder psychische Probleme zeigen, lasse die betroffene Person nicht allein. Rufe einen Rettungsdienst.

Lege „Chill out-Phasen“ ein (wie beispielweise Ruhe suchen oder an der frischen Luft abkühlen) und trinke ausreichend Wasser.

Durch eine Enthemmung nach dem Substanzkonsum kann es zu einer starken Selbstüberschätzung bzw. zu einer Fehleinschätzung von Risiken und Gefahren kommen: Die Wahrscheinlichkeit für ein risikoreiches Sexualverhalten steigt.